Gelebte Solidarität: Deutsch – griechische Freundschaft


Bericht über die Jahreshauptversammlung der Deutsch-Griechischen Gesellschaft

Tübingen / Reutlingen

 

Voll besetzt war das Nebenzimmer im griechischen Restaurant „Meteora“, als sich dort kürzlich die Deutsch-Griechische Gesellschaft Tübingen / Reutlingen zu ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung traf.

In ihrem Jahresbericht erinnerte die 1.Vorsitzende, Rita Haller-Haid, zuerst an die erfolgreiche Ausstellung „Solidarität und Widerstand“ im Landratsamt, die gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung organisiert wurde. Großen Anklang fanden dort Archivmaterialien, die die Tübinger Perspektive auf die Vorgänge unter der griechischen Militärjunta von 1967 bis 1974 beleuchteten. So kamen Tübinger Zeitzeugen zu Wort, die damals in griechischen Gefängnissen saßen, weil sie gegen die Militärdiktatur protestiert hatten.

In Zusammenarbeit mit der Gruppe ZAK3 veranstaltete die Dt.-Griech. Gesellschaft im Mai / Juni die Reihe „Griechenland. Deutschland. Wir.“ Über „Wiederaufbau statt Deregulierung in Griechenland“ sprach dort der bekannte Arbeitsrechtler Prof. Wolfgang Däubler, Bremen, im Club Voltaire, oder John Malamatinas vom Griechenland-Solidaritätskomitee Köln diskutierte mit interessierten Besuchern über die Besetzung von VIO.ME und solidarische Initiativen in Griechenland.

Zum Abschluss dieser gut besuchten Veranstaltungsreihe gab es im d.a.i. den Dokumentarfilm „Ein Lied für Argyris“, der auf intime und reflektierende Weise den Umgang mit historischer Schuld, die Schwierigkeiten einer Aussöhnung und die Suche nach Frieden darstellt.

„SYROS – modern – griechisch – unbekannt“, dazu gab es im November einen Multimediavortrag über diese touristisch noch wenig erschlossene Insel vom bekannten Fotografen Lothar Hoppen.

„Großen Wert legen wir auf die Kontaktpflege zu anderen Vereinen und Institutionen“, so Haller-Haid weiter. Neben regelmäßiger Zusammenarbeit mit der Dt.-Griech. Gesellschaft Böblingen und dem Dachverband (VDGG) gibt es Kontakte zur griechisch-orthodoxen Gemeinde und Pfarrer Katsanos, Reutlingen, und zum griechischen Elternverein Dusslingen.

Haller-Haid beendete ihren Bericht mit einem Ausblick auf geplante Vorhaben im Jahr 2018. Besonders hob sie den Festvortrag zum 10-jährigen Jubiläum der DGG von Prof. Wilfried Setzler hervor, der im September über „Die Geschichte der deutsch-griechischen Freundschaft in Tübingen“ sprechen wird.

Sie begrüßte auch die Bemühungen der neuen Bundesregierung, das Deutsch-Griechische Jugendwerk (DGJW) bekannter zu machen, um nach dem Vorbild des Deutsch-Französischen Jugendwerks und des Deutsch-Polnischen Jugendwerks die Beziehungen zwischen jungen Menschen in Deutschland und Griechenland zu intensivieren, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen und ihnen dadurch die Kultur des Partnerlandes näherzubringen.

Zum besseren gegenseitigen Kennenlernen und zur Stärkung des Zusammenhalts der Mitglieder organisierte ein Team eine Wanderung mit Grillfest und vier Stammtische in griechischen Lokalen.

Nach dem Bericht der Vorsitzenden gab Kassier Athanasios Giannoulis den Kassenbericht ab. Er hob die hohe Spendenbereitschaft hervor und berichtete von den beiden Großspenden von jeweils 6.800 € an das SOS-Kinderdorf auf Lesbos und die Organisation „Smile of a child“.

Kassierer und der gesamte Vorstand wurden dann auf Antrag vom Kassenprüfer Klaus Pfeiffer ohne Gegenstimmen entlastet.

In der anschließenden Diskussionsrunde schlugen Teilnehmer u.a. vor, den neu aufgeflammten Namensstreit zwischen Mazedonien und Griechenland (Makedonien) aufzugreifen und diesen Konflikt an einem Themenabend zu beleuchten.

Weitere Informationen, auch über die geplanten Vorhaben im Jahr 2018, gibt es auf der Homepage unter http://dgg-tue-rt.de und auf der Facebook-Seite der Deutsch-Griechischen Gesellschaft Tübingen / Reutlingen (https://www.facebook.com/dgg.tue.rt/).

 

Reinhard Kilian